Distrikt 12

Kohleproduzent

Peeta
Ich ging aus dem Haus und machte mich auf zum Hauptplatz. Es war die Verlosung. Ich seufzte. Jedes Jahr das selebe. Und mit jedem Jahr stieg die Chance ein bisschen. Meiner Meinung nach.

Katniss
Ich sah Peeta, wie er aus seinem Haus auf den Platz ging, um ein weiteres Mal die Tortur hinter sich zu bringen. Ich hatte noch nie viel mit ihm zu tun gehabt, aber seit das Kapitol wieder Werbung für die Hungerspiele machte, sahen wir uns etwas öfter. Das hiess jedoch nicht, dass wir irgendwie Freunde oder so geworden waren. Wir kannten uns jetzt einfach.
Der Platz war schon fast voll und ich stellte mich in die hinterste Reihe. Ich konnte mir das nicht ansehen. Aber ich musste.
Und dafür hasste ich die Regierung.

Peeta
Ich kam an und stellte mich irgendwo mitten rein. Auf dem Weg war ich an Katniss vorbeigekommen. Und hatte ihr zugenickt. Es waren wie immer alle da. Ich hasste diesen Tag. Aber was soll ich schon machen? Ich stand also einfach nur da, wartete und warete.

Katniss
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Effie Trinkett traditionsgemäss auf die Tribüne und begrüsste überschwänglich die Menge. Stille.
"Nun, dann beginnen wir mal mit der Auslosung", meinte sie und klatschte in die Hände. Sie trat an die Losbehälter und steckkte ihre zierliche Hand hinein, um ein bisschen darin herumzuwühlen. Dann zog sie sie raus und wandte sich der Menge zu. "Wie immer beginnen wir mit den männlichen Tributen", sagte sie und wiederholte ihre Handbewegung, nur dass sie anschliessend ein Zettelchen in der Hand hielt.
Bitte, bitte, lass es nicht Gale sein, flehte ich und starrte auf das kleine Zettelchen in ihrer Hand, das sie langsam aufklappte.

Peeta
Als sie meinen Namen sagte, stockte mir kurz den Atem und ich konnte mich nicht bewegen. Dann ging ich nach vorne und sah mich um. Wie immer, wurde nach freiwilligen gefragte. Ich sah kurz durch die Menge, wusste aber das es eh niemanden geben wird der sich meldet. Als sich niemand meldete, ging sie zu der Urne mit den Mädchen Namen und zog einer. Und ich überraschte mich selbst damit, das ich mich ernsthaft fragte, mit wem ich an die Spiele gehen würde.

Katniss
Nein, war das Einzige, was ich dachte, aber es überraschte mich trotzdem. Kannte ich Peeta trotz allem gut genug, um besorgt zu sein, ja sogar Todesangst um ihn zu haben?
Ich schüttelte den Kopf, um ihn wieder freizubekommen, denn Effie wühlte im Behälter mit den weiblichen Namen. Ich hatte dieses Jahr unglaublich viele Tesserasteine gegen Güter eingetauscht und wahrscheinlich kam mein Name zehn Mal öfter vor als jeder andere. Ich atmete gleichmässig und versuchte, Fassung zu behalten.
Peeta stand alleine oben auf der Tribüne, sah aber gar nicht verloren oder gar besorgt aus. Ich sah den Willen in seinen Augen und das machte mir Angst. Er würde alles tun, um die Arena zu überleben. Und das war gefährlich.
"Katniss Everdeen", sagte Effie und schaute suchend in die Menge. Primrose schrie meinen Namen und versuchte sich von unserer Mutter loszureissen, aber ich wagte es nicht, sie direkt anzublicken. Ich ging nach vorne und schaute auf den Holzboden der Tribüne. Effie hatte gerade mein Todesurteil gesprochen.
Scheiss Regierung.

Peeta
Ich sah Katniss zu wie sie sich zu mir gesellte und lächelte ihr dann sogar noch zu. Warum auch nicht? Sie war immer nett zu mir gewesen. Und dann verschwanden alle ziemlich schnell. Denn es meldeten sich logischerweise keine Freiwilligen. Wir wurden ins Rathaus gebracht um dort unsere Familien zu sehen. Ich seufzte leise auf dem Weg dorthin.

(Sry, für den kurzen Post, aber im Moment krieg ich nicht mehr hin. -.-')

Katniss
Ich hatte noch nie in meinem Leben so stark geheult. Primrose sah in ihrem weissen Kleidchen so entzückend aus und ich wusste, dass sie es extra für diesen Tag angezogen hatte. Ein schwarzes Trauerkleid hätte besser gepasst.
Meine Mutter sass nur da, hielt mich im Arm und weinte leise mit mir. Prim weinte nicht, sie hielt nur meine Hand und starrte die Wand an.
Nach einigen Minuten kam ein Ordnungshüter rein und bedeutete meiner Mutter und Prim, den Raum zu verlassen. Ich wollte die beiden nicht loslassen, aber ich wusste, dass es das Beste war, was ich im Moment für sie tun konnte.
Der Abschied fiel mir unglaublich schwer und als ich wieder alleine im Zimmer sass, brach ich zusammen.